Lässt Zucker die Haut schneller altern?

Morgens ein süßer Fruchtjoghurt, mittags ein Stück Kuchen zum Kaffee, unterwegs ein erfrischendes Softgetränk und abends ein schnelles Fertiggericht – Zucker steckt in vielen verschiedenen Lebensmitteln und du nimmst schnell mehr von dem weißen Süß zu dir, als du eigentlich benötigst. Das liegt zum einen daran, dass sich Zucker auch in Produkten versteckt, in denen man ihn gar nicht vermutet. Zum anderen schmeckt er wirklich gut, verströmt Glücksgefühle und besitzt somit größtes Suchtpotenzial. Aber leider hält die Glückseligkeit nicht lange an, denn zu viel weißer Zucker ist für den Körper nicht gut und macht sich nach außen hin – auch auf deiner Haut – sichtbar. 

 

Die Auswirkungen von Zucker auf die Haut

Du hast mal wieder eine ganze Tafel Schokolade vernascht, obwohl du eigentlich nur ein kleines Stückchen nehmen wolltest? Und schwups bilden sich schon die ersten Rötungen auf deiner Haut und Pickel sprießen dir im Gesicht. Dieses Problem kennst du nur zu gut? Aber was passiert eigentlich in deinem Körper, wenn du Zucker zu dir nimmst? 

Eine vermehrte Zuckeraufnahme führt zu einem dauerhaft erhöhten Insulinspiegel im Körper. Das Insulin ist ein Hormon der Bauchspeicheldrüse und sorgt dafür, den Zucker aus dem Blut zu filtern und an sämtliche Organe und Zellen zu schicken, damit diese daraus Energie gewinnen. Hast du zu viel davon in deinem Blutkreislauf, wirkt es eher entzündungsfördernd und kann auch zu unreiner Haut sowie zu chronischen Krankheiten führen. 

 

Zucker verursacht Entzündungen

Ein erhöhter Insulinspiegel wirkt entzündungsfördernd und sorgt dafür, dass die Talgdrüsen verstopfen. Dadurch wird der Abtransport des Talgs unterbrochen und es entsteht ein Nährboden für Bakterien, die Entzündungen hervorrufen. Der Zucker verändert die Haut – es werden Rötungen und kleine Pickel sichtbar, die auch leichte Schmerzen verursachen können. 

Hat Zucker Einfluss auf schnellere Hautalterung?

Die Auswirkungen von Zucker auf deine Haut können sich nicht nur in Form von Rötungen und Pickeln zeigen, sondern auch durch schlaffe und fahl aussehende Haut. Denn das Insulin im Blut, das nicht verarbeitet oder ausgeschieden wird, kann eingelagert werden. Der Körper bindet dann die Zuckermoleküle mit eigenen Protein- und Fettzellen – die Glykations-Endprodukte. Dieser Prozess der sogenannten Glykation stellt also eine Verzuckerung des Hautgewebes dar. Durch die Verklebung können sich die Zellen schlechter regenerieren und erneuern. Besonders die Proteine Kollagen und Elastin, die für straffe und elastische Haut verantwortlich sind, können von der Glykation betroffen sein. Kleine Falten und Hauttiefen können entstehen, weil durch die Verklebung des Gewebes weniger Wasser gespeichert werden kann. 

Bekommt man schönere Haut ohne Zucker?

Die WHO empfiehlt weniger als 5-10% freie Zucker aus der täglichen Energiezufuhr zu sich zu nehmen, da schon über Obst und Gemüse natürlicher Zucker aufgenommen werden

In eine Online-Studie untersuchten französische Wissenschaftler, ob sich die Ernährung auf das Hautbild auswirken kann. Dazu befragten sie ca. 25.000 Menschen zu ihrem Ernährungsverhalten im Zusammenhang mit ihrem Hautbild. Auch Faktoren wie Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand wurden dabei berücksichtigt (jedoch ist zu bedenken, dass die Probanden eine Selbstdiagnose zu ihrem Hautbild abgaben). Die Studie zeigte auf, dass besonders Schokolade, beziehungsweise die Mischung aus Zucker und Fett, einen schlechten Einfluss auf die Haut habe und somit Hautunreinheiten entstünden. Zucker konnte so als ein möglicher Faktor bei der Entstehung von Pickeln und Akne in Verbindung gebracht werden. Aufgrund dieses Ergebnisses wurde eine Ernährungsumstellung empfohlen.

Du kannst mittlerweile in sämtlichen Blogs Selbstversuche nachlesen, in denen versucht wird auf Zucker zu verzichten. Dort wird berichtet, wie die zuckerfreie Ernährung den Körper und somit auch die Haut verändert. Dabei wird teilweise gesagt, dass sich beim Zuckerverzicht die Haut zuerst negativ verändert hat. Das ist nicht unüblich und kann bei einer Ernährungsumstellung schon mal vorkommen, da der Körper erstmal „entgiftet“.

Danach verschwanden die Hautunreinheiten und das Gesicht strahlte wieder, wie die Teilnehmerinnen berichteten.

Gesunde Ernährung hilft, die Haut jung zu halten

Ein Zuckerverzicht kann allerdings nicht nur deiner Haut, sondern deinem gesamten Körper guttun. Daher ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung, im besten Fall zuckerfrei, wichtig. Das bedeutet natürlich, dass du erstmal besonders verführerische Lebensmittel nicht mehr in deinen Einkaufswagen legen solltest. Dazu zählen:

  • Haushaltszucker

  • Süßigkeiten

  • Fertiggerichte

  • Softgetränke

  • Weizenmehlprodukte

Den weißen, raffinierten Haushaltszucker kannst du ganz einfach durch natürliche Süßungsmittel wie Honig, Agavendicksaft oder Ahornsirup ersetzen. Und falls du eher auf die Pulverform stehst, kannst du auf Stevia oder Xylit zurückgreifen.

Für eine schöne Haut solltest du auf eine gute Mischung aus gehaltvollen Kohlenhydraten, Proteinen und Ballaststoffen achten, die lange satt machen und somit Heißhungerattacken vorbeugen:

  • Gemüse

  • Obst

  • Hülsenfrüchte

  • Nüsse und Samen

  • Vollkornprodukte

Viele Obst- und Gemüsesorten enthalten natürlichen Zucker, auf den du nicht verzichten solltest. Denn ein bisschen Zucker benötigt der Körper und tut ihm sogar gut. Wähle beim Obst lieber welches, das Steine oder Kerne besitzt, denn diese sind nicht so überzüchtet und damit nicht so süß. Nimm statt Bananen oder Trauben lieber eine Handvoll frische Beeren oder saftige Pfirsiche. Welche Lebensmittel noch gut für die Haut sind, erfährst du in dem Artikel “Lebensmittel für schöne Haut”

 

Zuckerverzicht für schöne Haut?

Hautprobleme können durch vermehrte Zufuhr von Zucker auftreten. Du bekommst Rötungen im Gesicht und im schlimmsten Fall sogar Akne. Jedoch ist das von Körper zu Körper unterschiedlich. Jeder hat einen anderen Hormonhaushalt, der sich ebenfalls auf das Hautbild auswirken kann.

Aber wie wäre es mal mit einem Selbstversuch? Du musst nicht von heute auf morgen deine gesamte Ernährung umstellen und den Zucker komplett aus deinem Leben verbannen. Du kannst ganz klein anfangen, indem du zum Beispiel erstmal süße Softgetränke weglässt und dir unterwegs nichts mehr für auf die Hand kaufst. Nimm dir lieber 1-2 Tage die Woche Zeit, in denen du abends frisches Obst und Gemüse zubereitest und direkt ein paar Meal-Prep-Portionen vorbereitest. So sparst du dir den untergeschmuggelten Zucker in Fertigprodukten und natürlich ein paar Münzen im Geldbeutel. Beim Kochen und Backen kannst du auf natürliche Süßungsmittel wie Ahornsirup oder Xylit zurückgreifen. Und so kannst du Stück für Stück deine alten Gewohnheiten überdenken – und wenn du dann doch mal Lust auf ein Stück Schokolade hast, solltest du dir das auch nicht verbieten.

Ganz wichtig: für schöne Haut gilt nicht nur Zuckerverzicht, sondern auch immer schön viel trinken – gerne 2 Liter am Tag!

Wenn du wirklich starke Probleme mit Akne hast, solltest du einen Termin mit deinem Hautarzt vereinbaren. Er bespricht dann mit dir, ob eine Ernährungsumstellung sinnvoll ist und was du noch gegen deine Hautunreinheiten tun kannst.

April 27, 2021